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Mein Weg zum Veganismus

«Pflanzen haben auch Gefühle» «So ist nun mal die Nahrungskette» «Tiere zu essen ist Teil der Tradition und Kultur» «Aber…. Protein!». Das sind nur wenige Aussagen, die ich immer wieder zu hören bekomme. Auch wenn der Veganismus heute sicherlich mehr Akzeptanz und Verständnis erlebt als noch vor einigen Jahren, ist es dennoch immer noch schwierig sich als Veganerin zu «outen», ohne solche Sprüche zu kassieren.

Mein Name ist Maria und ich bin 22 Jahre alt. Seit einem Jahr lebe ich vegan. Viele Veganer haben sich am Anfang vegetarisch ernährt und haben mit der Zeit auf immer mehr tierische Produkte verzichtet. Bei mir war das nicht so. Ich habe mich von einem Tag auf den anderen für diesen Lebensstiel entschieden. Warum?

Gründe

Angefangen hat es mit meiner Liebe zu unserem Planeten. Wenn du versucht, so umweltschonend wie möglich zu leben, dauert es nicht lange bis du beim Thema Ernährung ankommst. Es ist mittlerweile (zum Glück) vielen Menschen klar, dass die Fleischindustrie unglaubliche Auswirkungen auf die Umwelt hat. Es gibt sehr viele Fakten, welche dies belegen. Auf diese werde ich jedoch hier nicht eingehen, denn das würde den Inhalt dieses Beitrags sprengen.

Bei meinen Recherchen über die Ernährung und Ihre Auswirkungen auf die Umwelt habe ich also die Fleischindustrie genauer unter die Lupe genommen. Schnell einmal habe ich begriffen, dass die Milch- und Eierindustrie nichts anderes ist, als die Vorstufe der Fleischindustrie. Das heisst, beinahe alle industriell gehaltenen Tiere landen früher oder später im Schlachthaus. Bilder, Videos, Tonaufnahmen – wenn du diese Dinge einmal gesehen und gehört hast, gibt es einfach keinen Weg mehr zurück. Auf jeden Fall gab es für mich keinen mehr.

Mein Entschluss stand also fest. Viele Menschen denken, dass es hart ist, Vegan zu leben, weil auf viele Lebensmittel bewusst verzichtet wird. Für mich ist das allerdings alles andere als hart, da mir meine Geschmacksnerven nicht wichtiger sind als das Leben eines fühlenden Tieres. Über Menschen, die Vegan Leben, hört man harte Verurteilungen.  Sobald du einmal die Worte «ich bin Vegan» gesagt hast, werden plötzlich alle zum Ernährungs- und Umweltspezialisten. Du wirst als extrem bezeichnet. Aber wie kann es extrem sein, sich dafür zu entscheiden, keinem Lebewesen mehr einen Schaden zufügen zu wollen? Irgendwie ironisch.

Erfahrungen

Ich habe auf meinem Weg bisher viele unangenehme Situationen erlebt, was dazu geführt hat, dass ich diese Seite an mir sogar versteckte. Ausreden, weshalb ich dieses und jenes nicht esse, hatte ich immer parat. Grundsätzlich habe ich mich eher als Vegetarierin «ausgegeben», da das so viel einfacher ist und von der Gesellschaft mehr akzeptiert wird.

Es gibt dieses Klischeebild von Veganern, welche dir bei jeder Gelegenheit eine Moralpredig halten und wann immer möglich erwähnen, dass Sie vegan sind. Ich höre eher Aussagen wie «Du bist die erste Veganerin, die mir das nicht direkt unter die Nase reibt». Lustig – wie viele Veganer kennst du denn? Gerade im Oberwallis gibt es nämlich nicht sehr viele.

Mit diesem Beitrag möchte ich aus meiner eigenen Komfortzone heraustreten und vielleicht genau dir zeigen, dass all die Sprüche und Blicke es trotzdem absolut wert sind. Der Veganismus hat mir so viel Lebensqualität und Zufriedenheit geschenkt wie nichts anderes. Durch diese Entscheidung habe ich mich nochmals viel besser kennengelernt. Dinge, die mich früher an mir störten, sind mir mittlerweile egal, da ich realisiert habe, dass es so viel wichtigeres im Leben gibt. Grundsätzlich bin ich weniger streng mit mir, da ich genau weiss, dass ich mit umwelthelden.ch und dem Veganismus mein bestes gebe.

Die Menschen, die dich lieben, werden dich früher oder später unterstützen. Ich werde niemals versuchen, jemanden vom Veganismus zu überzeugen – dass muss jeder für sich selber entscheiden.

Dennoch kann niemand bestreiten, dass ein Umdenken stattfindet. Auch hier im Wallis. Andere Kantone sind uns sicher noch weit voraus aber hey, mein Lebensgrundsatz ist sowieso, dass einer alleine verdammt viel erreichen und verändern kann. Mir ist bewusst, dass nicht alle Menschen aufgrund Ihrer Lebenssituation für diesen Lebensstiel geeignet sind. Wir haben allerdings das Privileg, in der Schweiz zu leben, wo es absolut möglich ist, sich als Veganerin gesund und ausgewogen zu ernähren.

Wenn du das nächste Mal einkaufen gehst, achte dich auf die Regale. Sogar im Oberwallis gibt es unzählige Vegane Produkte und Alternativen. Jeder Kassenbon ist ein Stimmzettel und jede Entscheidung von dir hat Auswirkungen. Ob diese positiv oder negativ sind, entscheidest nur du.

Maria 🙂 

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